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Weil Heimat bleiben heißt!

Über LippeQueer e.V.

Hierbleiben und Ankommen

Artikel 2 unseres Grundgesetzes garantiert die freie Entfaltung der Persönlichkeit. Doch wie sieht die Lebenswirklichkeit für schwule und lesbische Paare aus, wie sieht die Lebenswirklichkeit für transidente/transsexuelle Menschen aus? Wie sieht diese Lebenswirklichkeit in Lippe und anderen ländlichen Regionen aus?


Können sie sich entfalten, frei leben? Können zwei Männer mit ihren Kindern in einer Kleinstadt auf dem Land, in Lippe, etwa in einem Reihenhaus leben, anerkannt und geachtet von ihren Nachbarn? Bekommen Kinder aus Regenbogenfamilien, etwa mit zwei Müttern, in Kleinstädten, auf Dörfern Probleme in Kita oder Schule? Haben auf dem Land Homosexuelle Karriere-Probleme, wenn sie sich outen? Können transidente Menschen hier die Phase ihrer Angleichung leben? Werden nichtbinäre Menschen hier respektiert?  


Diese Fragen stellen sich auch viele Betroffene, stehen vor der Entscheidung '“Gehen oder Bleiben“. Das Wissen, in großen Städten frei leben zu können, lässt ihre Wahl oft gegen den ländlichen Raum ausfallen. An genau dieser Stelle wollen wir ansetzen und der Landflucht entgegenwirken. Wir wollen Menschen in ihrer gewohnten Umgebung halten und unterstützen, dort, wo sie aufgewachsen sind, ihre Familien und Freunde haben. Dort wo sie sich engagieren in Feuerwehren, sozialen Einrichtungen, Sportvereinen. Wir wollen sie aber auch als wichtige Fachkräfte im ländlichen Raum halten. Ebenso setzen wir damit auch ein Zeichen, dass Lippe offen ist, ein lebenswertes Land für alle ist, eine Region, in der alle Fachkräfte willkommen sind.


Zu diesem Zweck wollen wir Vernetzungen schaffen, Menschen miteinander beratend in Kontakt bringen, einen Austausch über Chancen und Möglichkeiten fördern. Besondere Veranstaltungen, welche über Lippes Grenzen hinaus ihre Wirkung entfalten können, Öffentlichkeitsarbeit, die unsere Region in bunter Vielfalt zeigt. Hierzu wird LippeQueer in einen eingetragenen Verein überführt, um diese Arbeit auf viele Schultern verteilen zu können.


Ein wesentlicher Teil von LippeQueer ist die Selbsthilfegruppe „Transident SHG Lippe Queer“. Diese SHG ist Erstanlaufstelle und Krisenhilfe für die besonderen Belange von transidenten/transsexuellen Menschen. Wir haben damit endlich auch einen Knotenpunkt als Erstanlaufstelle in Lippe geschaffen, die in Fachkreisen und von Betroffenen schon lange erwünscht, gefordert wurde. Innerhalb weniger Stunden nach der Gründung war die Mitgliederzahl so beachtlich, dass wir wussten, damit einen wirklich wichtigen Schritt zu gehen.


Die „Transident SHG LippeQueer“ will über Öffentlichkeitsarbeit, Kontakte zu Ärzten und Psychologen, über Informationen an pädagogischen und erzieherischen Einrichtungen Präsenz zeigen. Betroffene haben oft einen quälend langen Weg hinter sich, bevor sie sich jemandem anvertrauen. Die Suizidrate unter Trans*Menschen ist nahezu 6 mal so hoch wie im Durchschnitt.


Queeres, nicht heteronormatives Leben ist oft auch mit Ängsten verbunden. Diese Ängste stammen teils aus der Vergangenheit und verhindern den Mut Schritte zu machen, sich Unterstützung zu suchen, eigene Lebenswirklichkeiten zu leben. Wir wissen, dieses Leben ist in Lippe, im ländlichen Raum möglich.


Zur Umsetzung dieser gemeinsamen Ziele brauchen wir breite Unterstützung.